Schluss mit roten Socken!
Tennis-Club hat neuen Platz aus Quarzit – Kein Staub mehr
Kirdorf – Es ist angerichtet! Nun können auf den fünf Plätzen beim Kirdorfer Tennis-Club (KTC) Bälle quasi auf Teppichboden gespielt werden. Was Anfang Februar begonnen wurde, ist jetzt vollbracht. Inzwischen liegt ein Belag mit Quarzitsand aus, in den die Markierungslinien bereits eingearbeitet sind.
Die Verantwortlichen beim KTC hatten auf eine Fertigstellung rund um die Ostertage gehofft, doch der rote Sand auf den Plätzen machte dem ehrgeizigen Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Berechnungen und Messungen hatten ergeben, dass wohl zwischen 150 und 180 Tonnen des roten Ziegelsands abgetragen, abtransportiert und entsorgt werden müssten. Im Laufe der Bautätigkeit stellte sich dann aber heraus, dass es wohl um die 420 Tonnen werden würden. Also mehr als eine Verdopplung der ursprünglichen Menge.
„Das sorgte bei einem Preis von 50 Euro pro Tonne natürlich für eine unerwartete zusätzliche finanzielle Belastung. Durch eine sehr vorausschauende finanzielle Planung hatten wir aber einen Puffer im Budget, der durch die zusätzlich notwendigen LKW-Fuhren aber so gut wie weg war“, berichtet KTC-Vorstand Bernhard Pussel.
Durch die Verpflichtung einer bundesweit tätigen Spezialfirma, die rund 400 Tennisplätze in der Bearbeitung hat, war der erste Platz bereits am 25. März fertig, wurde von den Vereinsmitgliedern getestet und für bestens bespielbar befunden. Mitte April folgte dann die Einweisung zur Pflege der neuen Anlage, die auf großes Interesse stieß: Rund 30 Spieler probierten sie aus. Aktuell sind die Plätze durch den Belag noch recht weich und der neue Sand muss sich erst noch setzen. In knapp zwei Monaten ist dann die gewohnte Festigkeit erreicht, was auch durch ein reges Bespielen gefördert wird.
Insgesamt ist der Kirdorfer Verein bei den Kosten im Rahmen des Gesamtvolumens von 280 000 Euro geblieben. Eine geringe Überschreitung von lediglich 5000 Euro sei bei einem Bauvorhaben dieser Art eher als minimal zu betrachten, meint Pussel. Alle Fördergelder aus den Töpfen des Landes Hessen und der Stadt wurden zudem pünktlich angewiesen. Die letzte Tranche kam bei der Fertigstellung. Der Magistrat der Stadt Bad Homburg hatte einen Investitionszuschuss von bis zu 82 420 Euro für den Kirdorfer Tennisclub bewilligt, um die Sanierung der fünf bestehenden Courts in ganzjährig nutzbare Quarzit-Sandplätze zu unterstützen.
Es ist auch ein großer Aufschlag in Sachen Nachhaltigkeit: Eine Bewässerung sei durch den neuen Belag nun nicht mehr notwendig. Damit falle zukünftig ein großer Kostenblock weg. Dies führe auch bei der Stadt zu einer jährlichen Einsparung von etwa 2000 Euro für Wasserverbrauchskosten.
„Demnächst werden die Wasseruhren deinstalliert. An heißen Tagen hatten wir in der Vergangenheit einen Wasserverbrauch von bis zu 2000 Litern pro Platz und Tag. Aus ökologischer Sicht haben wir uns somit auch um Klassen verbessert. Zudem staubt es auch nicht mehr so beim Spielen. Die Zeit der roten Socken ist vorbei“, fasst Pussel die neuen Gegebenheiten zusammen. Auch der kostspielige jährliche Sandaustausch entfällt jetzt.
Hinzu kommt, dass die Tennisplätze in Kirdorf ohnehin stark abgenutzt und renovierungsbedürftig waren. „Kein Wunder nach fast 35 Jahren intensiver Nutzung.“
Schon an diesem Wochenende startet der Wettkampfbetrieb. Der KTC hat für die Medenrunde in den unterschiedlichen Klassen dreizehn Teams gemeldet.
Vor allem den Nachwuchs wird der innovative Platz freuen. Die Jugendarbeit ist dem KTC ein wichtiges Anliegen und Schwerpunkt der Vereinsarbeit. Das belegt ein Blick in die Statistik. Von den rund 284 Mitgliedern sind mehr als 100 aktive Spieler im Alter von 18 Jahren und jünger.
JENS PRIEDEMUTH
